Bereits während der Saison 21/22 wusste ich, dass ich im Frühling wahrscheinlich ohne Swiss-Ski Kaderzugehörigkeit dastehen werde. Dies bedeutete für mich eine Neuorientierung. Nach jahrelanger Betreuung durch Swiss-Ski musste ich mir ein neues Trainingsumfeld aufbauen. Bei Swiss-Ski war das meiste vorgegeben und organisiert, vom Trainer, über Trainingscamps und Wettkampfbetreuung.
Für mich war das Wichtigste nun wieder eine Ansprechsperson und Vertrauensperson in Davos zu haben.
Schnell war für mich klar, dass diese Person Guy Nunige, der Trainer der TZ Davos Klosters Nordisch sein wird. Mit ihm trainierte ich schon als U18 Athlet.
Mit vollem Vertrauen konnte ich zusammen mit Guy in die Saison starten. Die Zusammenarbeit war optimal, geprägt durch gemeinsame Trainings, Trainingsplanung und 100% Unterstützung seinerseits.
Für beide war klar, dass ich häufig die Trainingsgruppen wechseln werde. Doch was heisst das genau? Meine Trainingskollegen waren alle weiterhin in einem Swiss-Ski Kader. Weiterhin wurde mir die Möglichkeit gegeben mit den Kader-Athleten zu trainieren, wenn diese Trainings in Davos hatten und diese Trainings in meine Planung passten. Zudem besuchte ich auch häufiger den Trainingsbetrieb der TZ Davos Klosters Nordisch. Ansonsten war ich auch noch häufig allein unterwegs und hatte auch Einzeltrainings mit Guy. Manch einer könnte sagen, dass ich keine Konstanz hatte, doch ich kann versichern, dass für mich das Training in verschiedenen Gruppen sehr abwechslungsreich war und mich enorm weitergebracht hat.
Man könnte auch sagen ich habe mir überall die Kirschen von der Torte genommen. Für mich war es immer eine Freude mit all diesen Athleten zu trainieren, auch wenn ich nirgends vollumständlich angeschlossen war, trotzdem fühlte ich mich überall gut aufgehoben.
Doch wie ging es in der Saison? Für den Saisonauftakt reiste ich mit der Trainingszelle nach Livigno und lief dort die ersten Wettkämpfe. Eine Woche später war ich bereits mit einer komplett anderen Gruppe aus den Voralpen unterwegs an einen Continental Cup (COC). Danach ging es weiter mit dem BSV ins Goms an den Swisscup. Dort qualifizierte ich mich für den Weltcup Davos, was sicherlich eines meiner ersten grossen Ziele war für die Saison. Das hiess dann, dass ich am Weltcup mit Swiss-Ski unterwegs war. 4 verschiedene Teams, 4 verschiedene Wettkämpfe innerhalb von 4 Wochen.
Am Weltcup hatte ich wohl eines meiner besten Rennen in meiner Karriere. Mit dem 35. Rang über 20km Skating Einzelstart fehlten mir nur 5 Sekunden für einen Platz in den Top 30. Wäre ich diese 5 Sekunden schneller gewesen, wäre meine Saison wohl anders verlaufen.
Aber Kopfhängen lassen gibt es nicht! Leider durfte ich wegen diesen 5 Sekunden nicht an der Tour de Ski starten. Für mich ging es wieder zurück in den Continental Cup (COC). Erneut mit Swiss-Ski. Doch dieses Mal mit der jüngeren Gruppe. Wiederum bin bedingungslos dort aufgenommen worden und der Zusammenhalt hat mich überwältigt. Mit den Resultaten (4. Rang Sprint,
3. Rang 20km klassisch Massenstart) konnte ich erneut beweisen, dass ich sowohl im Sprint als auch über die Distanz auch an internationalen Wettkämpfen mithalten kann. Aufgrund dieser Resultate konnte ich mich erneut für den Weltcup qualifizieren. Leider wurde ich da krank und somit konnte ich auch nicht meine Bestleistung abrufen.
Zum Saisonabschluss durfte ich noch an der Schweizermeisterschaft in Silvaplana im Teamsprint mit Toni Livers aufs Podest steigen (3. Rang).
Zudem durfte ich zum dritten Mal in Folge den Gesamtsieg vom Swisscup feiern.
Was bleibt mir von dieser Saison? Langlauf ist eine kleine Familie, bei der man von vielen Seiten Unterstützung bekommt, wenn man darum bittet. Und natürlich meine Resultate am Weltcup Davos und das Podest am COC.
Resultate Saison 2022-2023
Weltcup Sprint 16 Punkte
Weltcup Distanz 15 Punkte
Gesamtweltcup 31 Punkte
Davos Nordic 35. Rang 20Km Skating
Davos Nordic 38. Rang Sprint Skating
Oberstsdorf COC 3. Rang 20Km klassisch
Ulrichen SM 2. Rang 15Km Skating
Gesamtsieger Swisscup 2022/2023