Am 4. Oktober pünktlich um 7.30 Uhr ging es für das RLZ Davos Klosters Nordisch, neuerdings

auch zusammen mit dem Biathlon Team, mit 35 Personen, 26 Athleten und 7 Betreuer, mit 5

Bussen Richtung Reckingen im Obergoms. Auf unserem Weg hiess es für uns noch ein Training

auf der Rollskibahn von Realp zu absolvieren. Den U18/U20 Junioren war diese Strecke schon

bekannt, da sie diesen Sommer dort schon zwei Rollski Wettkämpfe im Rahmen des Swissski

Nordicweekends absolvierten. Aufgeteilt in die einzelnen Trainingsgruppen des RLZ wurde der

Grundstein für die kommenden fünf Tage im Goms gelegt. Nach dem gemeinsamen Picknick

ging es dann weiter zur Unterkunft. Der Zimmerplan war schon vorab gemacht worden, weshalb

es da zu keiner Diskussion kam. Beim Training am Nachmittag konnten wir ein wenig die

Umgebung erkunden und bei einigen Lauf-ABC Übungen unsere Koordination verbessern.

Für das leibliche Wohl sorgte an diesem Abend sowie auch die restlichen Tage, Biathlontrainer

und Koch Sepp. Jeweils unterstützt von kleinen Athletengruppen wurden in den folgenden Tagen

viele leckere Mahlzeiten eingenommen. Das Menü, äusserst abwechslungsreich, machte es uns

einfach unseren Speicher für die harten Trainings wieder aufzufüllen. Ein wichtiges Anliegen war

neben dem guten Geschmack vor allem das Thema Food Waste. Da wir als Bevölkerung im

Alltag leider viel zu viel noch gutes Essen wegschmeissen, stand dieses Trainingslager auch im

Zeichen der Aufmerksamkeit für dieses Thema. So konnten wir einen unglaublichen Erfolg

erzielen: 7.5 Gramm pro Person und Mahlzeit. Etwa das Gewicht eines Stückchens Schokolade.

In der Gastronomie sei es rund das Zehnfache, klärte uns Sepp auf.

Nach einigen Informationen von den Trainern zum kommenden Tag, teilte sich die Gruppe auf.

Während einige ihre restliche Energie noch beim Tischtennis Rundlauf rausliessen, beteiligten

sich andere bei Gesellschaftsspielen oder zogen sich bereits auf ihre Zimmer zurück. Um 22 Uhr

war dann Nachtruhe angesagt, welche das gesamte Trainingslager über erstaunlich gut

funktionierte.

Sonntag früh morgens hiess es dann Raus aus den Federn. Das Frühstück war von den Trainern

jeweils sehr reichhaltig und lecker zubereitet worden. Perfekt für einen guten Start in den Tag.

Das unglaublich kalte Wetter machte es zwar ein bisschen schwierig das perfekte Trainingsoutfit

zu finden, um nicht zu frieren aber auch nicht zu viel zu schwitzen, doch die Vorfreude auf den

Tag war riesig. Wir durften zum ersten Mal, auf die uns neue Rollskibahn von Ulrichen. Während

die U18/U20 Junioren mit einem schnellen Skating Ausdauertraining starteten, absolvierten die

U16 Athleten gleich ein knackiges Skating Intervall. Die Biathleten ihrerseits machten sich

zunächst mit der Anlage bekannt und teilten sich danach in eigene Gruppen auf. Auch hier

wurde ein etwas schnelleres Training absolviert. Nach dem Mittagessen und einer Mittagspause

ging es für alle zurück auf die Rollskibahn, um an den verschiedensten Techniken für den Winter

zu feilen.

Während die Biathleten am Montagmorgen wieder am Schiessstand waren, stand bei den

Langläufern die obligate Longtour an. Der Schneefall in der Höhe machte es uns unmöglich den

geplanten Nufenenpass zu erklimmen. Der Schnee war für uns einmal zu früh gekommen, was

als Langläufer doch eine eher kuriose Aussage ist. Die Sperrung der Passstrasse machte uns

jedenfalls nichts aus, denn wir wichen kurzerhand auf den just in diesem Moment geöffneten

Grimsel aus. Schon von unten sah man die in dichte Wolken gehüllte Passhöhe. Der Rest jedoch

war schönstes Sommerwetter. Durch starke Sturmböen kämpften wir uns die Serpentinen hoch,

direkt ins Schneegestöber des Grimsel. Ein tolles Erlebnis. Der Nachmittag stand dann wieder

im Zeichen des gemeinsamen Trainings. Nach dem Einlaufen war ein Rumpf und Krafttraining

angesagt. Während das Rumpftraining in der grossen Gruppe absolviert wurde, war das

Krafttraining in Zweierteams, gemischten Alters, zu bestreiten. Ein Circuit mit 15 Übungen wurde

dafür aufgestellt. Ein gemeinsames Fussballspiel finalisierte den Trainingstag.

Der Dienstag, mit milden 17 Grad Höchsttemperatur und gleichzeitig auch mit Abstand wärmste

Temperatur des Trainingslagers, startete für alle mit einer Stocklauftour mit angepassten

Distanzen. Mit einer wunderbaren Aussicht auf die Walliser Bergwelt und dem Blick aufs

Matterhorn war diese Temperatur sicherlich auch ein Highlight. Der Nachmittag wurde dann

wieder auf der Rollskibahn verbracht, mit Technik und Geschicklichkeitstraining in der Disziplin

Skating. Ausserdem durften die Langläufer die Sportart Biathlon ausprobieren, wobei die

Biathleten mit ihrem Know-how den Langläufern tatkräftig und geduldig zur Seite standen. Der

letzte Abend war wie gewohnt noch einmal ein wenig chaotisch. Während bei einigen die

Erschöpfung, welche sich über das gesamte Lager angestaut hatte, letztlich auch noch zeigte,

wurden bei anderen noch einmal die letzten Reserven angezapft. Bei lebhaften Gesprächen

oder Spielen ging so, das uns ans Herzen gelegte Packen, bei vielen komplett unter.

Nach dem obligatorischen Putzen der Unterkunft ging es mit Sack und Pack ein letztes Mal auf

die Rollskibahn. Bei den klassischen Sprints der Langläufer wurden noch einmal alle Kräfte

mobilisiert und noch einmal ein sehr schnelles Training abgelegt. Auch bei den Biathleten ging

es nochmals um die Schnelligkeit und die Zielsicherheit. Nach dem einfachen, aber leckeren

Mittagessen an der Rollskibahn hiess es zusammenpacken und uns auf den Rückweg zu

begeben. Glücklich, müde und frei von grossen Verletzungen sind wir abends wieder in Davos

angekommen.

Die hervorragende Stimmung, welche während des gesamten Trainingslagers herrschte, macht

definitiv Lust auf mehr. Mit der Konstellation der verschiedenen Altersgruppen konnten vor allem

die Jüngeren von den Älteren profitieren, wobei auch diese nicht zu kurz kamen. Ein grosses

Dankeschön geht an Küchenchef Sepp, welcher uns mit seiner Kochkunst zu überzeugen wusste

und aus der oft speziellen Lagerküche einen echten Gaumenschmaus machte. Ausserdem an

die Betreuer Ines und Antonio, sowie die Coaches Guy, Flavia, Grit und Johannes.

Finn Rücker

Athlet RLZ & Admin @rlz_gotys